Sogar hier in der Auberge, mitten in der unendlichen Steinwüste, gelten offenbar die gleichen Gesetzmäßigkeiten wie in dem weit entfernten überbevölkerten Europa: Man sucht Wichtiges in den Unterlagen und findet Vergessenes. So geschehen heute. Unter anderen amtlichen Papieren versteckt tauchte die Verpflichtung auf, dass ich angehalten bin, meinen Landrover nach drei Monaten Aufenthalt im Land wieder auszuführen. Diese Frist ist in wenigen Tagen um. Mit Schaudern erinnere mich an die Grenzformalitäten bei der Einreise nach Algerien, die diese Auflage vorschreiben. Vergleiche mit den Schikanen bei Fahrten in die vormals kommunistischen europäischen Oststaaten vergangener Jahrzehnte werden lebendig. Damit ich nicht in Konflikt mit den Behörden gerate, bin ich gezwungen, irgendetwas in dieser Angelegenheit zu unternehmen. Da mein Aufenthalt in der Sahara sich deutlich verlängern wird, suche ich Rat bei Freund François. Der meint, die nächstgelegene Lösung wäre, umgehend nach „In Guezzam“ zu fahren und von dort über die Grenze zur Zollstation „Assamaka“ im Staat Niger. In dem Ort kann ich übernachten und am folgenden Tag das Auto wieder in Algerien einführen. Das wäre die schnellste Möglichkeit für einen Ausweg aus diesem Dilemma. Nach dem Gespräch will ich mich zu meinem Fahrzeug begeben, treffe aber im Hof auf Akamouk, der im Schatten des Zeltdaches sitzend das Schloss seines Karabiners reinigt. Neben ihm liegt sein heißgeliebtes Schwert, die Takouba, das sowohl Waffe als auch Symbol seiner Herkunft ist. Wir reichen uns kurz die Hände, und ich schilderte ihm meine Situation sowie meinen Plan, über Tamanrasset nach Süden zu fahren. Dieser Umweg sei völlig unnötig, er wüsste eine Abkürzung zur algerischen Grenzstation. Er hat ohnehin da unten etwas zu erledigen, und wenn ich ihn mitnähme, könnte er mir den Weg zeigen.
Da trifft es sich ausgezeichnet, dass sein Cousin Iyad hier ist, der während seiner Abwesenheit auf die Kamele achten kann. Selbstverständlich nehme ich ihn mit, allein durch die Wüste zu fahren ist mir ohnehin nicht geheuer. Wir planen gleich morgen loszufahren. Ich beginne sofort mit den Vorbereitungen wie Wasservorrat und Treibstoff auffüllen, sowie von Michelle Proviant für die sicher einige Tage dauernde Ausfahrt zu erbitten. Ich rolle meinen Schlafsack zusammen und verknüpfe ihn fest. François leiht mir ein leichtes faltbares Feldbett, Akamouk hat eine Art Gebetsteppich und Wolldecken dabei, und alles, was man zum Teekochen in der Wüste braucht. Die zwei Touareg helfen mir, die Sandbleche an den Wagenseiten anzubringen und beim Füllen der Gerbas mit frischem Wasser. Auch mein Jagdgewehr und das Navi kommen mit, obwohl ich mir sicher war, dass Akamouks Orientierungssinn weit überlegen ist.
In der ersten Morgendämmerung verlassen wir das Anwesen auf der schmalen Zufahrt zur Hauptpiste. Nachdem wir auf diese links in Richtung Osten einbiegen, versuche ich den Wagen so schnell als möglich zu beschleunigen. Aufgewirbelte Steine schlagen mit ungeheurem Lärm gegen die Kotflügel, leicht schleudernd gewinnt der schwere Landrover an Tempo, bis er schließlich die Tiefen der Wellen überspringen kann und ruhig über die Piste fliegt. Nach einigen Kilometern biegen wir rechts in Richtung Süden ab. Wir fahren dieselbe Strecke wie vor kurzer Zeit François und ich zur Jagd. Bei dem grün bewachsenen Tal halte ich an. Wir sehen keine Dorcagazellen äsen, denn wir sind zu spät dran, nur einen Fenek glaube ich im spärlichen Gras zu entdecken, der uns mit blitzenden Augen mustert, ehe er lautlos verschwindet. Über mehrere Stunden bewegen wir uns bergab, bergauf, durch verödete Täler und fruchtbare Oasen.
Am Nachmittag erreichen wir eine der von Einheimischen bewirtschafteten Wasserstellen. Dort erwartet uns eine kleine Ansammlung verschleierter Tuareg, die im Schatten der hohen Dattelpalmen verweilen. Wir steigen aus und werden überaus freundlich begrüßt. Bei mir ist die Begrüßung schnell vorbei, bei meinem einheimischen Begleiter fällt der Empfang nach vorgeschriebenem traditionellem Ritual wesentlich ausführlicher aus. Dessen Umständlichkeit nimmt eine gewisse Zeit in Anspruch. Wir folgen der Einladung, uns mitten auf die Piste in den Schatten der hohen Dattelpalmen zu setzen. Die Männer bilden einen Kreis, Akamouk und ich werden gegenüber einem älteren, mit einem Tagelmust verschleierten Targi platziert, der von den Anwesenden mit besonderem Respekt behandelt wird. Es stellt sich heraus, dass es der Amrar, der Sheikh der Ansiedlung mit seinem Gefolge ist. Wegen der Nähe zu den Häusern hat niemand Utensilien für die Zubereitung von Tee dabei. Um uns in traditioneller Gastfreundschaft zu begrüßen, schickt der Chef des Dorfes zwei Jungen auf die umliegenden Palmen, damit sie für uns Datteln pflücken. Einer der Herren aus dem Gefolge zaubert eine Plastikschüssel unter seinem Burnus hervor. Mit erstaunlicher Geschicklichkeit klettern die Jungen in die Wipfel und füllen sie rasch mit den kleinen frischen Früchten. Diese werden an alle Anwesenden verteilt, und ich genieße den unverfälschten Geschmack der süßen Datteln. Wir sind hier an den Ausläufern des hinter uns liegenden Bergmassivs und erhalten die Information, dass der Weg bis zur Route National 1, der Trans-Sahara-Straße, in extrem schlechtem Zustand ist. Für diese Nebenverbindung fühlt sich anscheinend keine Behörde verantwortlich und es gibt massive Sandverwehungen. Wir schlagen die freundlich gemeinte Einladung, im Ort zu übernachten höflich aus und fahren weiter, bis hinunter zum Beginn der Hamada.
Es ist schon dunkel und wir bereiten uns für die Nacht vor. Akamouk lehnt das Angebot, den unvermeidlichen Tee auf meinem Gaskocher zuzubereiten ab, er hat ausreichend Holz gesammelt. Einem Targi bei der Teezeremonie zuzusehen, ist ein besonderes Vergnügen. Eindrucksvoll ist immer wieder, mit welcher Treffsicherheit und Eleganzin einem Strahl aus großer Höhe der fertige Tee aus der Kanne in die kleinen Gläser gegossen wird, ohne dabei nur einen Tropfen zu verlieren. Gelbgrün opalisierend ist das auf diese Weise mit Sauerstoff versetzte Getränk jedes Mal gleichbleibend in Qualität und Wirkung. So auch an diesem Abend, an dem ich heilfroh bin, nicht allein zu sein. Gleich nach dem Tee legen wir uns schlafen, der Targi auf seinem Teppich, ich im Schlafsack auf dem Feldbett. Irgendwelche Nachttiere fiepen, kläffen oder surren um uns herum. Ober mir spannt sich der märchenhafte, mit vielen Sternen übersäte Nachthimmel. Ich überlege, ob Akamouk nicht neben seiner Geschäfte andere Gründe hat, meine Fahrt hier mitzumachen? Er weiß sicher über die Gefahren auf dieser Strecke Bescheid. Trotz des mit Daunen gefüllten Schlafsacks wird es eine recht kühle Nacht und ich freue mich an diesem Morgen, im Osten das aufsteigende Tageslicht zu sehen. Es verspricht Wärme. Akamouk legt schon seine Decken in den Landrover, ich rolle meinen Schlafsack zusammen und falte das Feldbett auf sein Minimum.
Das Morgenlicht wird schnell heller, sodass wir gleich starten. Die ersten Kilometer auf dem Geröll der hinter uns liegenden Berge sind flott bewältigt. Einige Sandverwehungen queren wir ohne größere Schwierigkeiten. Doch dann ist unvermittelt Schluss. Da wir uns gegen Osten bewegen, steigt die Sonne genau in Fahrtrichtung über dem Horizont auf, und blendet trotz Sonnenbrille. Ich kann die vor uns liegende Strecke nur mehr schemenhaft wahrnehmen, wegen der harten Wellblechpiste am Gas bleibend fahre ich direkt in ein mit Treibsand gefülltes Loch. Typischer Fehler eines Anfängers, nur teilweise durch die Blendung der Sonne entschuldbar. Äußerst vorsichtig versuche ich, mit niedrigster Übersetzung und Allradantrieb aus der Falle zu entkommen. Vergebens, der Sand ist trotz der frühen Morgenstunde schon zu trocken. Um weiteres Eingraben der Räder zu vermeiden, stelle ich den Motor ab und wir steigen aus dem Auto. Der Wagen steckt bis zu den Achsen im feinen Wüstensand. Während ich die Schaufel aus dem Landrover klaube, geht Akamouk voraus, um zu sehen, wo die befahrbare Piste wieder anfängt, bzw. weitergeht. Inzwischen schaufle ich vor den Vorderrädern Sand weg, so dass man die Sandbleche unterschieben kann.
Akamouk kehrt mit schlechten Nachrichten zurück, die Wanderdüne ist überaus breit und sie von hier aus zu umfahren nicht möglich. Das bedeutet, vor allen vier Rädern den Sand wegschaufeln, Bleche legen und so weit es geht zu fahren, auf der schon bewältigten Strecke zurückgehen, die Sandbleche holen, erneut ausgraben. Die Schieflage des Rovers begünstigt das Eingraben der Räder deutlich. Diese Aktionen sind so lange zu wiederholen, bis es wieder festeren Grund gibt. Wir heben die Sandbleche herunter und platzieren sie unter und vor den Vorderrädern. Ich richte sie präzis ein, Akamouk gräbt die Hinterräder frei. Mit Allradantrieb vorsichtig losfahren, dann Gas geben und so schnell wie möglich weiter, so lange, bis die Räder neuerlich versinken. Ein paar Meter sind geschafft. Akamouk läuft zurück, holt die zugeschütteten Bleche aus dem Sand. Wir graben beide, einer mit der Schaufel, der andere mit bloßen Händen. Mehrmals wiederholen sich diese Vorgänge. Die Sonne sticht gewaltig, das Schaufeln wird mühsamer, der Sand ist jetzt noch trockener und unbefahrbarer geworden. Ich zähle die Stationen nicht mit, doch nach geschätzten viermal graben packt den Rover der Ehrgeiz und er fährt und fährt, bis die Steinwüste wieder erkennbar ist. Ich merke meinen Puls rasend schnell am Hals pochen, das Hemd ist klatschnass und ich stapfe durch den weichen Sand in der langen, von mir gefahrenen Spur zurück zur letzten Grabstelle. Schon von Weitem sehe ich Akamouk, beide Bleche schleppend. Ich beeile mich, ihm entgegen zu kommen, und übernehme eines der schweren Dinger. Er windet seine Kopfbedeckung zu einem Knäuel und trägt das eine Blech auf dem Kopf, ich Europäer das andere unterm Arm.
Beim Auto angekommen fülle ich aus der Gerba zwei Becher mit Wasser bis zum Rand und wir trinken das herrlich kühle Nass. In einer Aufwallung von Dankbarkeit will ich den Targi umarmen, doch es bleibt bei einem herzlichen Händedruck. Mehr wage ich nicht, denn es ist schwer abzuschätzen, wie Akamouk europäische Dankesbezeigungen aufnehmen würde, die über Schulterklopfen hinausgehen. Wir beschließen, keine Pause einzulegen, sondern weiterzufahren.
Bis auf einige leicht zu umfahrende kleinere Verwehungen verläuft die Weiterfahrt ohne Probleme. Am späten Nachmittag sehen wir aus der Ferne die Route Transsaharienne in der Hitze flimmern, die vom Mittelmeer bis nach Lagos führt. Diese 4.500 Kilometer lange Straße wurde 1960 in Zusammenarbeit der Staaten Algerien, Mali, Niger, Tschad und Nigeria zur Belebung des Handels gebaut. Das ehrgeizige Unternehmen nimmt in Algier mit einer prächtigen vierspurigen Autobahn seinen Anfang, die sich später bis Ghardaia in eine normale Landstraße verwandelt. Von dort geht die zunehmend weniger gewartete, aber teilweise asphaltierte Straße zur algerischen Grenzstation In Guezzam, unserem ersten Ziel. Die Dunkelheit bricht schnell herein, wir sind hungrig und müde. Akamouk kocht Tee und ich bereite aus einem Teil des von Michelle vorbereiteten Proviants ein Abendessen. Erschöpft schlafen wir bis in die frühen Morgenstunden und erreichen nach kurzer Fahrt den Asphalt der großen Straße. Ein Wegweiser zeigt die Richtung an und verrät, dass weitere 150 Kilometer bis zur Grenzstation zu fahren sind. Es ist ein seit Wochen vermisstes Vergnügen, auf glattem Untergrund sicher dahin zu gleiten. Nach einer Stunde Fahrt zwingt uns eine Militärstreife an den Straßenrand. Das wird ein eher längerer Aufenthalt, denn die Militärs können unsere Papiere nicht an Ort und Stelle überprüfen. Sie schicken einen Boten mit den Dokumenten nach dem 200 Kilometer entfernten Tamanrasset. Akamouk lässt die Bescheinigungen nicht aus den Augen und fährt mit, ich bleibe beim Wagen. In den folgenden Stunden des Wartens passieren zwei riesige mit Menschen und Bündeln überladene Sahara-Lkws den Kontrollposten in Richtung Süden, ohne aufgehalten zu werden. Ich grabe in Erinnerungen und nütze die Zeit, um ausführliche Notizen für mein Buch zu machen, die ich nach unserer Rückkehr zu den Mouloudjies ins Reine übertragen werde:

Im Jahr 1956 führte von Mecheria eine Stoßdämpfer mordende Wellblechpiste über viele Kilometer nach Colomb-Bechar. Dort trafen wir, die Österreichische Westafrikaexpedition 1955–56, um drei Uhr nachts erschöpft vor der Post am Hauptplatz ein. Unsere Hoffnung auf ein bequemes Nachtquartier zerschlug sich schnell, da das von Walter angepeilte „maurische Bad“ verschlossen blieb.Wir übernachteten dort in den Autos, was uns in Erinnerung rief, dass wir unserr Ansprüche auf das Nötigste beschränken müssen. Am nächsten Tag wurden die Briefe vom nahen Postamt geholt und die pflichtgemäße Anmeldung bei der Polizei erledigt. Was wie ein formaler Akt klang, entpuppte sich als langwieriges Abenteuer mit mehrstündigen Verhören durch sichtlich schlecht gelaunte Beamte. Wenigstens durften wir danach im „Waschraum“ der Offiziersmesse endlich wieder einmal Körperpflege betreiben, ein seltener Luxus, den wir fast ehrfürchtig genossen. Ja, und neue Stempel zierten unsere Reisepässe mit dem Datum 22. Februar 1956. Und ich kam in den Besitz einer Uhr. Mackie fand in einer Verhörpause den Karton mit den eher anspruchslosen Uhren, die uns die Wiener Vertretung von Timex zum Zwecke der Verteilung in Schwarzafrika mitgegeben hatte. Sie waren später in Form von Geschenken und „Türöffnern“ recht nützlich. Die geschätzten Zeitangaben nach Walters Uhr waren damit auf jeden Fall Geschichte.
Am frühen Abend, nach den langwierigen Polizeiverhören, setzten wir unsere Fahrt fort. Es war nicht weit bis Taghit, einer reizvollen Oase. Es war der perfekte Ort, um erstmals im Laufe dieser Expedition ein Lager mit Zelten aufzuschlagen. Der Plan klang vielversprechend, bis wir uns mit der Praxis konfrontiert sahen. Diese war von all den Tücken begleitet, die ein Zeltaufbau durch Ungeübte mit sich bringt. Walter, der olchen Mühe konsequent verweigerte, bettete sich pragmatisch auf seiner Luftmatratze und ein paar Decken im Sand. Ja, das war Afrika! Wir vier, die vorher noch nie so weit im Süden waren, fühlten uns in unserem Expeditionsvorhaben bestätigt und erlebten anhaltende Glücksgefühle. Diese schlichte Freude, in einer richtigen Oase zu campen, trug uns durch den Abend. Nur Walter blieb von solchen emotionalen Höhenflügen unberührt. Das änderte auch nicht das folgende ausgiebige Abendmahl, das wir uns nach den Strapazen auf der geöffneten, zum Tisch umfunktionierten Heckklappe des Père Ubu gönnten.




Mit ihren Brüdern im Norden verwandt, sind in dieser Region Berber ansässig, die sich einst als Sklavenhalter und Sklavenhändler einen Namen machten. Das Leben an diesen Wasserstellen der Sahara war seit urdenklichen Zeiten bis jetzt das gleiche geblieben. Erst auf Anordnung von Beamten des französischen Militärs wurde eine der wichtigsten Einnahmequellen, die Sklaverei offiziell abgeschafft. Als vor Jahrhunderten die ersten arabischen Karawanen die Sahara zum Sudan durchquerten, brachten sie von dort ihre Sklaven, das „schwarze Elfenbein“ mit nach dem Norden. Sklavenhaltung und –handel waren das angemaßte Recht der wohlhabenden Araber dieses Gebietes am nördlichen Rand der Sahara. Um das Verbot zu umgehen, wurden die Sklaven kurzerhand zu Dienern befördert. Außer einer neuen Bezeichnung änderte sich für die Schwarzen nichts an deren Lebensumständen.
Umringt von staunenden Kindern aller Farbschattierungen von tiefschwarz bis ganz hell, brachen wir unser Lager ab und strebten weiter nach Süden. Die ersten bis zu hundert Meter hohen Sanddünen tauchten links und rechts von der Piste auf, mit ihrer bräunlich-gelben Farbe die eintönige Hamada, die graue Stein- und Felswüste unterbrechend. In Igli, im Büro der Societé Mer – Niger erfuhren wir mehr über den Zustand der folgenden Strecke. Überschwemmungen und Sandstürme wurden uns prophezeit, Ankündigungen die zu unserem Leidwesen in der Folge auch eintrafen. Da mussten wir durch. Mit einer Mischung aus Trotz und Resignation fuhren wir auf einer Wellblechpiste der übelsten Ausformung dem nächsten Etappenziel, der Oase Kerzáz, entgegen.

Kurz vor dem geplanten Etappenziel machte der IFA auf sich aufmerksam, indem er überdurchschnittlich zu saufen begann. Und zwar in einem Ausmaß, das den Neid seiner momentanen Besitzer erregte: zwölf Liter auf zwanzig Kilometer! Zusätzlich bekam er Fieber, die Temperatur des Kühlwassers sprang auf 95° Celsius. Und das bei durchaus kalten Außentemperaturen. Zweifel an der Tauglichkeit für Afrika dieses DDR-Produktes kamen hoch. In kurzen Abständen wurden nervende Pausen zur Abkühlung des Antriebes eingelegt. Endlich reinigten Schani und Walter eine verstopfte Düse im Vergaser, was der Motor mit exzellentem Gleichlauf und normaler Konsumation dankte. Doch nach etwa fünf Kilometern Pistenfahrt war der IFA F9 wieder dem Kochen nahe. Mein Rat, den Kühler auszubauen und zu reinigen wurde zwar befolgt, verringerte aber den allgemeinen Wasservorrat auf ein gefährliches Minimum. In flotter Fahrt erreichten wir zu nächtlicher Stunde Kerzaz, wo wir vor den Portalen des Hotels unser Lager aufschlugen. Ein Umstand, der unerfreuliche Diskussionen mit dem Hotelpersonal oder dessen Besitzer zur Folge hatte, der die Zeltstadt offenbar nicht zu schätzen wusste. Wir meldeten uns pflichtschuldig beim ebenso ungehaltenen Militärkommandanten und tankten bei der Tankstelle des Hotels auf. Scheinbar achtlos weggeworfen lag dort ein Benzinkanister, den wir zu unserer Sicherheit mitzunehmen gedachten. Dieses Unterfangen zog einen heftigen Streit mit dem Tankwart über die Besitzrechte an dem Kanister nach sich. Kerzaz war einer der wenigen Ortschaften, die uns nicht freundlich empfingen. Nur gut, dass wir diesen widerspenstigen Ort am Nachmittag schnell wieder verließen.
Eine frisch angewehte Sanddüne versperrte die Ausfahrt aus der Oase. Walter versuchte den IFA mit gehörigem Anlauf über die Düne zu jagen. Aber die 28 PS schafften es nicht einmal bis zur Hälfte. Nach ein paar Versuchen krachte es im Getriebe und ließ sich daraufhin nicht mehr schalten. Père Ubu musste den kleineren Wagen in eine Baracke der Société Mer-Niger schleppen., wo wir fassungslos einen dünnen Strahl Öl aus dem Gehäuse des Getriebes fließen sahen. Zum Glück lebte im Ort ein tüchtiger Schweizer Mechaniker, namens Hans Weyanet, der eine Autowerkstatt betrieb. Er kam, sah und stellte fest, dass das Getriebe und sein Kasten nicht mehr zu reparieren sind. Das war keineswegs hilfreich. Trotz dieser niederschmetternden Diagnose hielten wir uns an unseren Schwur, das Auto nicht aufzugeben. Umgehend schickten wir ein Telegramm an den Wiener IFA – Vertrieb, mit der Bitte um ein Ersatzgetriebe. Der Kommandant, er herrschte über ein Gebiet geschätzt halb so groß wie Österreich, bekleidete den Rang eines Lieutenants der französischen Armee, zeigte plötzlich seine freundlichere Seite. Vermutlich freute er sich auf die Abwechslung im öden Wüstenleben, die unsere Anwesenheit versprach. Ihm diese zu bieten waren wir in der folgenden Zeit eifrig bemüht. Er bot uns die sichere Aufbewahrung der von uns mitgeführten wertvollen Technik wie Kameras und Tonbandgeräte an. Auf seine Intervention hin erhielten wir für die Dauer unseres Aufenthaltes eine alleinstehende leere Lagerhalle der Societé Mer-Niger zugewiesen, welche ein großes Einfahrtstor, keine Fenster, dafür aber Luftlöcher knapp unter dem Blechdach hatte. Mauerlöcher, die zumindest einen Hauch von Wüstenwind hineinließen, eine Art Sahara-Klimaanlage.

Drei Wochen Aufenthalt standen uns bevor! Sorge erfüllte uns, dass wir den Zweck der Expedition und die in uns gesetzten Erwartungen womöglich nicht erfüllen werden. Wir haben von den Soldaten klappbare Feldbetten geliehen bekommen. Die gaben uns die Sicherheit, in den Nächten nicht von den zahlreichen Skorpionen gestochen, oder von Schlangen gebissen zu werden. Ein Komfort, der nicht zu unterschätzen war. Lagerleben hatten wir schon vorher geübt, allein unsere Kochkünste waren bisher nicht so ausgereift, dass wir ohne Konserven auskamen.
Schnell haben wir uns in das soziale Leben von Kerzáz integriert. Wir trieben Sport, indem wir gegen die dort stationierten Soldaten Fußball spielten. Das brachte uns eine Einladung auf Bier und zwei leicht invalide Mitglieder der Expedition ein. Hans, der Schweizer, gesellte sich dazu und spendierte einige Runden Rotwein im Hotel. Später matchten wir uns sogar mit der Fußballmannschaft von Kerzáz, die wir später einmal bei einem Spiel gegen die Mannschaft von Beni Abbes, einer nördlich gelegenen kleinen Wüstenstadt, erfolgreich unterstützten..
Am 27. Februar 1956 feierten wir feuchtfröhlich den einunddreißigsten Geburtstag von Mackie. Wir hatten dabei Gesellschaft von Hans, dem Schweizer und der Leiterin einer am selben Tag eingetroffenen französischen Reisegruppe. Leider erwies sich das geplante Geburtstagsmenü, Reis mit Kichererbsen, als absolut ungenießbar. Das hielt die Festgesellschaft nicht davon ab, unter Absingen vaterländischer Lieder über den Platz der Oase zum Hotel zu ziehen. Dort gingen die Feierlichkeiten munter weiter. Hans Kopecky und die Reiseleiterin beschlossen einen nächtlichen Rundgang durch den Ort bei Mondschein, von dem Hans erst im Morgengrauen zurückkehrte.
Spät, sehr spät in der Nacht fielen wir auf unsere Feldbetten und schliefen tief, bis uns Schani abrupt mit den Worten weckte: „Brennt, brennt, wir ‘aben Brand ge’abt ‘eute Nackt!“ Durch das offene Tor sahen wir im Mondlicht vor der Einfahrt die glosende Bettdecke des Belgiers. Ob er selbst oder Mackie die Decke mittels einer brennenden Zigarette angezündet hatte, konnte nie mehr schlüssig festgestellt werden. Bei Tagesanbruch wurden wir nochmals geweckt, ein Bursche vom Hotel brachte ein paar Dosen Bier, welche die Reiseleiterin vor ihrer Weiterfahrt noch schnell für uns gespendet hatte. Hans scheint bei Ihr einen positiven Eindruck hinterlassen zu haben.
Meine Freunde begaben sich später zum Markt vom Douar, um frische Lebensmittel zu kaufen. Dort mussten sie Walter, unseren sparsamen Kassenwart, mit Gewalt davon zurückhalten, sich von den ohnedies nicht reichen Oasenbewohnern Gemüse schenken zu lassen. Seine Mitleid heischende Verhandlungstaktik war wesentlich ausgereifter, als die der ansässigen Bauern. Ich nützte diese Zeit, mein Tonbandgerät aufzubauen. Da das Stromaggregat der Oase nur innerhalb der dunklen Nachtstunden lief, war eine Inbetriebnahme der Elektronik tagsüber nicht möglich. Für den nächsten Abend hatten wir mit Musikern aus der Nachbaroase eine Aufnahmesession vereinbart, aber die Herren erschienen nicht. Wieder ein Rückschlag für mich. In der Absicht, Frust und Langeweile damit zu vertreiben, und da die Technik nun schon einmal betriebsfertig dastand, schlug Walter vor, wir sollten jeder etwas singen, und zwar so schön wie möglich. Ich habe bemerkenswert unorthodoxe Interpretationen von Mozarts Bildnis- und Hallenarie, Nicolais „Als Knäblein klein an der Mutterbrust“, oder Johann Strauss‘ „Im tiefen Keller sitz‘ ich hier“ zu hören bekommen, die mich zutiefst berührten. Da BASFgroßzügig mit geschenktem Bandmaterial für die Arbeiten der Expedition war, wurden diese Dokumente unserer fortgeschrittenen Sangeskunst sorgfältig konserviert. Obwohl diese Aufnahmen weder wissenschaftlich bedeutend, geschweige denn künstlerisch hochwertig waren.

Ein weiteres Fest bereicherte die Zeit in Kerzáz. Just in die Zeit unseres Aufenthaltes fiel die Beförderung des amtierenden Lieutenants zum Capitaine. Dieser lud uns zu dieser Feier schriftlich ein und ich wurde gebeten, das „starke“ Telefunken-Tonbandgerät mitzubringen. Anscheinend geriet das Stromaggregat von Kerzáz durch die Festbeleuchtung und andere elektrische Festlichkeiten an seine Grenzen, sodass sowohl Spannung als auch Frequenz der Stromversorgung nicht mit dem Magnetophon koordinierten. Die wiederzugebende Musik von Sidney Bechet jaulte entsetzlich. Dies sorgte nicht nur bei mir, sondern auch beim Militär für eine gewisse Verstimmung. Aber die österreichische Tabakregie hatte uns ein paar Packungen Zigarren der Marke „Großglockner“ mitgegeben, die wir bei dieser Gelegenheit großzügig verteilten und damit den Abend wieder ins Gleichgewicht brachten. Selbst der Scheich von Kerzáz hatte uns liebgewonnen und lud zu einem Meshoui (Hammel am Spieß) und Couscous ein. Dafür hatte ihm Mackie seine Pistole verkaufen müssen.
Am Beginn der vierten Woche in der Oase erreichte uns ein Telegramm mit der Mitteilung, dass das Ersatzgetriebe auf den Weg gebracht worden sei. Der Tag, an dem die Nachricht eintraf, war der erste wirklich warme seit unserem Aufenthalt. Mit Eifer machten wir uns an die Reparatur der Holzkarosserie des Père Ubu, die wegen der trockenen Luft an einigen Stellen zu zerfallen drohte. Aus dem IFA wurde der komplette Motor ausgebaut. Am nächsten Tag kam das ersehnte Ersatzteil. Zu unserem nicht geringen Schreck waren die gesamten Kosten für den Transport von Wien bis hierher aus eigener Tasche zu bezahlen, was dem Kassenwart fast einen Nervenzusammenbruch bescherte. Doch es blieb keine Zeit für lange Diskussionen, wir bauten das neue Getriebe und den Motor wieder ein. Diese Arbeiten verrichteten wir selbst, denn der Schweizer wäre zu teuer gekommen. Innerhalb einer Rekordzeit von wenigen Stunden gelangen Walter und mir die Einbauten ohne Kran und ohne Hebebühne.


Zu Mittag tauchte ein Engländer mit seinem Motorrad bei uns auf. Er wollte allein bis nach Accra, an die Goldküste. Das Fahrzeug hatte eine Panne, Schani, der Mann für alle technischen Herausforderungen, half ihm bei der Reparatur. Am späten Nachmittag startete der IFA wieder. Sein Geknatter war Musik für unsere Ohren. Sorgfältig beluden wir die Autos, füllten die Wasserreserven auf, und stiegen daraufhin auf einen letzten, diesmal tatsächlich kurzen Abschiedsdrink zum Capitaine auf den „Berg“. Wir hatten nur vor, weg- und weiterkommen.
Bei erster Morgendämmerung sprangen wir von den Feldbetten, packten die persönlichen Sachen zusammen und machten uns gut gelaunt bei Tagesanbruch auf den Weg. Uns war bewusst, dass wir bis Gao am Niger weitere 2.000 Kilometer Wüstenpisten und Sand zu bewältigen haben. Zügig fuhren wir durch Täler gebirgiger Landschaften, bis der Motor des IFA wieder einmal kochte. Kein Wunder für ein Auto, das für die glatten Straßen Europas konstruiert war, hier aber stets mit Höchsleistung durch schwieriges Gelände getrieben wurde. Kurzerhand wurde die Kühlerhaube abmontiert und dem Père Ubu aufs Dach gebunden. Das war die Lösung des Problems. Nach einiger Zeit öffnete sich die Bergwelt und vor uns lag die unendliche Fläche der Hamada, einer von Sandflächen unterbrochenen riesigen Steinwüste. Voll Zuversicht stürzten wir uns da hinein, ins Ungewisse. Die Fahrt verlief ohne Probleme, bis sich hundert Kilometer vor Adrar, unserem Etappenziel, Père Ubu eine Feder brach. Eine relativ einfache Reparatur, ich wechselte die gebrochene Lamelle innerhalb von zwei Stunden gegen eine neue. Kurz nach der Oase Sbaa bekamen wir einen kleinen Vorgeschmack auf die vor uns liegenden 1.800 Kilometer. Wir gruben den F9 mehrmals mit bloßen Händen aus dem Sand aus, über besonders schwierigen Passagen schleppte ihn der Geländewagen.

Erst spät in der Nacht erreichten wir Adrar, die „Stadt aus Schokolade“. Alle Häuser waren aus dunkelbraunem Lehm errichtet. Sie vermittelten damit den Eindruck, in einer Konditorei zwischen überdimensionalem Konfekt zu weilen. Leichte Schwindelanfälle überfielen mich überraschend, vermutlich durch die anstrengenden Tätigkeiten des vergangenen Tages verursacht. Stundenlanges fahren im Sand, Autos reparieren und ausgraben, alles Kraft und Energie fordernde Einsätze, haben ihren Tribut gefordert.
Für ein Mietentgelt von 300 FF bezogen die insgesamt fünf Mitglieder der Expedition im Hotel „Marabou“ einen leeren Raum. Der Engländer mit seinem Motorrad war uns zuvorgekommen und residierte luxuriös in einem „richtigen“ Zimmer nebenan. Aufgrund meines anhaltenden Schwindels nahm ich dankbar sein verständnisvolles Angebot an, sein Quartier zu teilen, und fand mich plötzlich in einem ungewohnt bequemen Bett wieder.
Die Zeit der kurzen Reisepause in Adrar ausnützend, verteilte sich die Gruppe zielstrebig auf ihre Aufgaben. Schani und Walter schraubten eifrig an den Autos herum, während Mackie und Kopecky diese Wüstensiedlung fotografisch erkundeten. Adrar selbst bot genug Stoff für Bewunderung und Geschichten. Die Stadt lag nahe von Wasserquellen und verfügte über ein ausgeklügeltes System von Wasserkanälen, das seit Jahrhunderten dazu benutzt wurde, um Wasser aus den umliegenden Bergen in die Stadt zu leiten. Diese Kanäle, „Foggaras“ genannt, waren ein wichtiger Teil der traditionellen Lebensweise der Bewohner. Sie ermöglichten es den Menschen, in einer Region zu leben, die sonst zu trocken wäre, um eine dauerhafte Siedlung zu unterhalten. Die Foggaras waren eine Erfindung der Berber, die diese Technik seit Jahrtausenden nutzten, um Wasser aus dem Grundwasserstrom in die Ansiedlungen zu bringen. Sie wurden über Generatioen genutzt und sind bis heute ein wichtiger Bestandteil des Lebens in Adrar. Die Kanäle waren oft mehrere Kilometer lang und wurden von einer Gruppe von Arbeitern, die als „Foggaraschis“ bekannt waren, gewartet und instand gehalten. Man erzählte uns, dass sogar Fische darin leben. Insgesamt war Adrar eine faszinierende Stadt, geprägt von einer reichen Geschichte und Kultur. Die Foggaras sind nur ein Beispiel für die erstaunlichen technischen Leistungen, die von den Menschen in der Sahara-Wüste geschaffen wurden, um in einer der extremsten Gegenden der Erde zu überleben.
Johns Abenteuer nahm ebenfalls eine unvorhergesehene Wendung. Die Behörden untersagten ihm die Weiterfahrt allein durch die Sahara. Widerwillig lud er sein Motorrad auf einen LKW, was bei ihm sichtbar gemischte Gefühle hervorrief. Doch die Wüste ist unerbittlich, und Regeln sind Regeln, zumindest in der Theorie. An dem von uns mitgeführten Wassertank war ein Leck entstanden, das mit den in Adrar verfügbaren Mitteln nicht zu reparieren war. Walter kaufte am Markt eine zusammengenähte Ziegenhaut, eine Gerba, die wir mit frischem Wasser füllten und seitlich außen am Père Ubu banden. Damit war unsere Versorgung mit Trinkwasser gesichert. Das überladene Fahrzeug nahm das zusätzliche Gewicht stoisch hin, doch wir fragten uns, wie lange das gutgehen würde.
Südlich Adrar war die Wüste eben wie ein Brett, auch keine Dünen weit und breit. Die Piste wurde hier kilometerbreit, jeder Durchfahrende suchte in der Ebene für sein Fahrzeug einen Weg dort, wo er den besten Untergrund vermutete, um nicht im Sand stecken zu bleiben. Die Beschaffenheit des Sandes konnte sich von Stunde zu Stunde ändern, sodass es nicht ratsam war, einer Spur zu folgen und sich auf diese zu verlassen. Einige böse Überraschungen erlebten wir, weil wir ein Auto, das nicht für die Wüste gebaut war, über die Distanz bringen mussten.


Wie Maulwürfe wühlten wir uns weiter durch den Sand bis zur Oase Reggan, wo wir endlich unsere Wasservorräte auffüllen wollten. Es blieb beim bloßen Willen. Wasser gab es schon, aber es war trübe und für Europäer nicht genießbar. Bis zum nächsten Lagerplatz schleppte Père Ubu den IFA mit einem zum wiederholten Male reißenden Seil. Als wäre das nicht genug, beschloss die Sahara, uns mit einem Sandsturm zu testen. Der Wind warf uns Sandkörner ins Gesicht, die sich in jede Ritze bohrten und wir waren gezwungen, nahezu blind so lange weiterzufahren, bis wir anhalten mussten. Sand in allen Körperöffnungen verspürend, waren wir erleichtert, als diese Naturgewalt nachließ. Endlich wieder eine Nacht unter freiem Himmel. Die Sternenpracht war in ihrer Schönheit erdrückend und greifbar nah. Nach diesem ohrenbetäubendem Sturm war die Stille fast körperlich spürbar. Kein Laut, kein Hauch, nur das Flüstern der Sandkörner. Obwohl allen bewusst war, dass noch 1.500 Kilometer Durstwüste vor uns lagen, waren wir glücklich, weil die Expedition trotz der Umstände mobil war. Unsere Zuversicht kannte nach der bisher bewältigten Strecke keine Grenzen. Wir fühlten, dass wir eine eingespielte Einheit geworden waren. Unsere Abenteuerlust war ungebrochen, und der Vergleich mit Clouzot’s Schwarzweißfilm Lohn der Angst wurde zunehmend treffender. Wir zitierten ihn so oft, dass es fast zu einem Ritual wurde. Ein schräger Trost inmitten der lebensfeindlichen Weite.