Vorwort

Über sich selbst zu schreiben dürfte zu den schwierigsten Aufgaben gehören, die man sich aufbürden kann. Man hat ein ganzes Leben damit verbracht, seine anfänglich großen Träume zu verwirklichen, die mit fortschreitender Erfahrung immer kleiner und realistischer wurden. Um das Ziel dieser Visionen zu erreichen, achtete man oft nicht so vorrangig auf die Gangart. Begebenheiten tauchen aus den Erinnerungen auf, die zu gestehen peinlich sind, aber durch Verschweigen nicht ungeschehen werden. Der Autor fühlt sich einerseits zur Wahrheit verpflichtet, die möglichst stringent vermittelt wird, andererseits sind Ereignisse selbst nach vielen Jahren nicht schlüssig verarbeitet, demnach nicht kommunizierbar. Fabulieren macht die Geschichten sicher lesenswerter, würde aber deren Glaubwürdigkeit einschränken. Um einen Mittelweg zu finden, wurden hier erzählerische Freiheit und strikte Aufreihung des konkret Erlebten durch unterschiedliche Erzählstile (Vergangenheit, bzw. Gegenwart) und andere Schriftarten der Texte gekennzeichnet. Das bedeutet, dass die freien Erzählungen in der Gegenwartsform mit modernen Schriftzeichen – Arial – und in blauer Farbe dargestellt werden, dagegen die tatsächlich stattgefundenen Erlebnisse in Vergangenheitsform und in älterer Schrift – Bookman Old Style – erscheinen.

Es ergibt sich die Frage, warum tue ich mir das an? Überhöhte Selbsteinschätzung ist auszuschließen, dafür war mein Leben, obwohl weit entfernt von einer normativen bürgerlichen Laufbahn, nicht ausreichend beispiellos. Die zu beschreibenden, hautnah erlebten Ereignisse fanden im Verlauf ungewöhnlich schnell aufeinander folgender gesellschaftlicher Veränderungen statt. Wenige Jahrzehnte, die von vielen, vor allem jungen Menschen, heute nur als graue Vorzeit wahrgenommen werden. Aus Begegnungen mit bemerkenswerten Persönlichkeiten, einer Reihe von Reisen in Afrika und über vierzig eindrucksvollen Jahren Tätigkeit bei Film und Fernsehen, entnehme ich die Berechtigung für das vorliegende Unterfangen. Angestrebt ist, mit dieser Arbeit Interessantes, Geschichtliches, sowie Heiteres in abwechslungsreichem Lesevergnügen zu bieten.

Da diese Aufzeichnungen ausführlich über Lebenszeiten in verschiedenen Kontinenten berichten, darf ich hier die Vorstellung meiner Person auslassen. Erinnerungen reichen allgemein nicht bis in die ersten Lebenstage, deshalb hier ein Bild des eigenen Taufkissens, dessen meisterliches Design mein gesamtes Leben mitbestimmte:

Ich Taufkleid 1

Dazu anzumerken wäre, dass dieses Elaborat weder Anspruch auf Vollständigkeit, noch auf literarische Reife erhebt.

6 thoughts on “Vorwort

  1. Lieber Herbert,
    ich finde deine Idee ganz großartig, deine Erinnerungen aufzuschreiben!:-)
    Dazu wünsche ich dir viel Freude und Energie!
    Natürlich werde ich alles sehr gerne lesen….!
    Und bin gespannt auf die weiteren Folgen……
    Herzliche Gruesse aus dem oberen Donautal
    Anni

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